Willkommen, liebe Feinschmecker und Kochbegeisterte! Heute tauchen wir ein in die Welt eines der berühmtesten und beliebtesten Gerichte der österreichischen Küche: das Wiener Schnitzel. Dieses Gericht ist weit mehr als nur ein paniertes Stück Fleisch; es ist ein Symbol für österreichische Gastfreundschaft, Tradition und kulinarische Perfektion. Begleiten Sie uns auf einer Reise, die die Geschichte, die Zubereitung und die Geheimnisse dieses goldenen Klassikers enthüllt. Am Ende dieses Artikels werden Sie nicht nur hungrig sein, sondern auch das Wissen besitzen, um Ihr eigenes, perfektes Wiener Schnitzel zuzubereiten.
Die Geschichte eines Klassikers
Die Ursprünge des Wiener Schnitzels sind oft Gegenstand lebhafter Diskussionen. Während viele glauben, es sei eine rein österreichische Erfindung, gibt es Theorien, die seine Wurzeln in Italien vermuten, genauer gesagt in der Cotoletta alla Milanese. Doch unabhängig von seiner genauen Herkunft hat das Wiener Schnitzel in Österreich seine wahre Heimat gefunden und wurde zu einem unverzichtbaren Bestandteil der nationalen Identität. Seit 1831, als es erstmals in einem Kochbuch erwähnt wurde, hat es sich seinen festen Platz in den Herzen der Menschen erobert.
Was macht ein echtes Wiener Schnitzel aus?
Ein echtes Wiener Schnitzel zeichnet sich durch mehrere Merkmale aus, die es von anderen panierten Fleischgerichten unterscheiden. Zunächst ist da das Fleisch: Traditionell wird es aus Kalbfleisch, genauer gesagt aus der Oberschale, zubereitet. Das Fleisch wird sehr dünn geklopft, was zu seiner zarten Textur nach dem Braten beiträgt. Zweitens ist die Panade entscheidend. Sie besteht aus drei Komponenten: Mehl, verquirltem Ei und feinem Semmelbrösel. Die Panade muss locker sitzen und beim Braten „soufflieren“, also Blasen werfen, die dem Schnitzel seine charakteristische, wellige Oberfläche verleihen.
Die Zutaten für das perfekte Wiener Schnitzel
Um ein authentisches Wiener Schnitzel zuzubereiten, benötigen Sie folgende Zutaten:
- 4 dünne Kalbsschnitzel (ca. 150-180g pro Stück)
- 100g Weizenmehl (Type 405)
- 2 große Eier
- 150g feine Semmelbrösel (keine Panko-Brösel!)
- Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
- Butterschmalz oder Pflanzenöl zum Braten (traditionell Butterschmalz)
- Zitronenspalten und frische Petersilie zum Garnieren
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Zubereitung
Die Zubereitung eines Wiener Schnitzels ist keine Hexerei, erfordert aber Sorgfalt und Liebe zum Detail. Befolgen Sie diese Schritte, um ein Meisterwerk auf den Teller zu zaubern:
- Vorbereitung des Fleisches: Klopfen Sie die Kalbsschnitzel zwischen zwei Frischhaltefolien sehr dünn (ca. 2-4 mm). Achten Sie darauf, das Fleisch nicht zu zerreißen. Salzen und pfeffern Sie die Schnitzel beidseitig.
- Die Panierstraße: Bereiten Sie drei tiefe Teller vor. Füllen Sie den ersten mit Mehl, den zweiten mit den verquirlten Eiern und den dritten mit den Semmelbröseln.
- Panieren: Wenden Sie jedes Schnitzel zuerst im Mehl, klopfen Sie überschüssiges Mehl leicht ab. Ziehen Sie es dann durch das Ei, sodass es vollständig bedeckt ist. Lassen Sie überschüssiges Ei abtropfen. Zum Schluss legen Sie das Schnitzel in die Semmelbrösel und bedecken es vollständig. Drücken Sie die Brösel nicht fest an, sondern lassen Sie sie locker haften, damit sie beim Braten „soufflieren“ können.
"Das Geheimnis eines perfekten Wiener Schnitzels liegt nicht nur in der Qualität der Zutaten, sondern auch in der Kunst des Panierens und Bratens." - Ein Wiener Kochsprichwort.
- Braten: Erhitzen Sie reichlich Butterschmalz (oder Öl) in einer großen Pfanne bei mittlerer bis hoher Hitze. Die Schnitzel müssen im Fett schwimmen können. Sobald das Fett heiß ist (es sollte leicht rauchen), legen Sie die Schnitzel vorsichtig hinein. Braten Sie jedes Schnitzel goldbraun, ca. 2-3 Minuten pro Seite. Schwenken Sie die Pfanne während des Bratens leicht, damit das heiße Fett über die Oberseite des Schnitzels schwappt und die Panade gleichmäßig souffliert.
- Abtropfen lassen: Nehmen Sie die goldbraun gebratenen Schnitzel aus der Pfanne und lassen Sie sie kurz auf Küchenpapier abtropfen, um überschüssiges Fett zu entfernen.
- Servieren: Servieren Sie das Wiener Schnitzel sofort, traditionell mit einer Zitronenspalte und frischer Petersilie. Beilagen wie Erdäpfelsalat (Kartoffelsalat) oder Preiselbeeren runden das Gericht ab.
Beilagen und Variationen
Obwohl das Wiener Schnitzel oft für sich allein glänzt, gibt es traditionelle Beilagen, die das Geschmackserlebnis perfektionieren. Der klassische Erdäpfelsalat, ein lauwarmer Kartoffelsalat mit Essig-Öl-Dressing, ist dabei die erste Wahl. Auch Preiselbeeren, die eine fruchtig-säuerliche Note hinzufügen, sind eine beliebte Ergänzung. Während das Original aus Kalbfleisch besteht, gibt es auch Varianten wie das "Schnitzel Wiener Art" aus Schweinefleisch oder Hähnchen, die ebenfalls sehr beliebt sind, aber nicht als echtes Wiener Schnitzel bezeichnet werden dürfen.
Vergleich: Wiener Schnitzel vs. Schnitzel Wiener Art
Merkmal | Wiener Schnitzel | Schnitzel Wiener Art |
---|---|---|
Fleisch | Kalbfleisch (Oberschale) | Schweinefleisch, Hähnchen, Pute |
Panade | Feine Semmelbrösel | Oft gröbere Brösel, Panko möglich |
Geschmack | Zart, mild, leicht nussig | Intensiver, je nach Fleischsorte |
Tradition | Geschützte Bezeichnung, Original | Beliebte Variante, nicht Original |
Warum das Wiener Schnitzel so beliebt ist
Die Beliebtheit des Wiener Schnitzels ist kein Zufall. Es ist die Kombination aus der zarten Textur des dünn geklopften Fleisches, der knusprigen, luftigen Panade und dem subtilen Geschmack, der durch die einfache Zubereitung und die hochwertigen Zutaten entsteht. Es ist ein Gericht, das sowohl einfach als auch raffiniert ist, das Kindheitserinnerungen weckt und gleichzeitig in den besten Restaurants der Welt serviert wird. Es verkörpert die österreichische Küche in ihrer reinsten Form: bodenständig, aber von höchster Qualität.
Egal, ob Sie ein erfahrener Koch oder ein Neuling in der Küche sind, die Zubereitung eines Wiener Schnitzels ist eine lohnende Erfahrung. Es ist ein Gericht, das mit Liebe und Sorgfalt zubereitet wird und das Ergebnis ist ein wahrer Genuss für die Sinne. Die goldbraune Farbe, das knusprige Geräusch beim Anschneiden und der zarte Biss – all das trägt zu einem unvergesslichen kulinarischen Erlebnis bei.
Wir hoffen, dieser Artikel hat Ihnen nicht nur Appetit gemacht, sondern auch wertvolle Einblicke in die Welt des Wiener Schnitzels gegeben. Probieren Sie es selbst aus und entdecken Sie das Geheimnis des perfekten Goldbraun. Teilen Sie Ihre Erfahrungen und Variationen mit uns! Guten Appetit!
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