Willkommen, liebe Feinschmecker und Kochbegeisterte! Heute tauchen wir ein in die faszinierende Welt eines der bekanntesten und beliebtesten Gerichte Österreichs: das Wiener Schnitzel. Dieses goldbraune, knusprige Meisterwerk ist weit mehr als nur ein paniertes Stück Fleisch; es ist ein Symbol der österreichischen Gastfreundschaft und ein kulinarisches Erlebnis, das man mindestens einmal im Leben probiert haben muss. Begleiten Sie uns auf dieser Reise, um die Geschichte, die Zubereitung und die Geheimnisse hinter diesem zeitlosen Klassiker zu entdecken.
Die Geschichte des Wiener Schnitzels: Eine Reise durch die Zeit
Die Ursprünge des Wiener Schnitzels sind Gegenstand vieler Legenden und Debatten. Während einige die Wurzeln in der römischen Antike sehen, wo bereits Fleisch paniert und gebraten wurde, verorten andere seine Entstehung im Italien des 16. Jahrhunderts, genauer gesagt in Mailand mit dem Cotoletta alla Milanese. Die populärste Legende besagt jedoch, dass das Wiener Schnitzel im 19. Jahrhundert durch Feldmarschall Radetzky von Italien nach Österreich gebracht wurde. Er soll das Rezept aus der Lombardei mitgebracht haben, wo es als „Costoletta Milanese“ bekannt war. Unabhängig von seiner genauen Herkunft hat sich das Wiener Schnitzel fest in der österreichischen Küche etabliert und ist heute ein unverzichtbarer Bestandteil der kulinarischen Identität des Landes.
Was macht ein echtes Wiener Schnitzel aus?
Ein echtes Wiener Schnitzel zeichnet sich durch einige wesentliche Merkmale aus, die es von anderen panierten Fleischgerichten unterscheiden. Der wichtigste Aspekt ist die Verwendung von **Kalbsschnitzel** aus der Oberschale. Nur wenn Kalbfleisch verwendet wird, darf es sich offiziell „Wiener Schnitzel“ nennen. Varianten mit Schweinefleisch werden als „Schnitzel Wiener Art“ oder „Schweineschnitzel“ bezeichnet. Die Zubereitung erfordert Präzision und Sorgfalt, um die charakteristische Knusprigkeit und Zartheit zu erreichen.
Die Zutaten: Weniger ist oft mehr

Für ein authentisches Wiener Schnitzel benötigen Sie nur wenige, aber hochwertige Zutaten:
- **Kalbsschnitzel** (aus der Oberschale), ca. 4 mm dick geschnitten
- **Weizenmehl** (glatt)
- **Eier** (verquirlt)
- **Semmelbrösel** (frisch, vom Kaisersemmel oder Weißbrot)
- **Salz** und **frisch gemahlener schwarzer Pfeffer**
- **Butterschmalz** oder Pflanzenöl zum Braten
- **Zitronenspalten** zum Servieren
Die Zubereitung: Schritt für Schritt zum Genuss

Die Zubereitung des Wiener Schnitzels ist eine Kunst für sich, die mit etwas Übung perfektioniert werden kann. Hier ist eine detaillierte Anleitung:
- **Vorbereitung des Fleisches:** Die Kalbsschnitzel zwischen zwei Frischhaltefolien legen und mit einem Fleischklopfer oder der flachen Seite eines Schnitzelklopfers vorsichtig und gleichmäßig auf eine Dicke von etwa 2-4 mm klopfen. Achten Sie darauf, das Fleisch nicht zu zerreißen.
- **Würzen:** Die geklopften Schnitzel beidseitig leicht salzen und pfeffern.
- **Panierstraße vorbereiten:** Drei tiefe Teller oder Schalen vorbereiten. In den ersten Teller das Mehl geben, in den zweiten die verquirlten Eier und in den dritten die Semmelbrösel.
- **Panieren:** Jedes Schnitzel zuerst im Mehl wenden, überschüssiges Mehl abklopfen. Dann durch die verquirlten Eier ziehen, sodass es vollständig bedeckt ist. Zum Schluss in den Semmelbröseln wenden und die Brösel leicht andrücken, aber nicht festpressen. Die Panade sollte locker am Fleisch haften, damit sie beim Braten „souffliert“ (Blasen wirft).
- **Braten:** In einer großen Pfanne ausreichend Butterschmalz (oder Pflanzenöl) erhitzen, bis es heiß ist (ca. 170-175°C). Das Schnitzel sollte darin schwimmen können.
- **Goldbraun braten:** Die panierten Schnitzel einzeln in das heiße Fett legen. Während des Bratens die Pfanne leicht schwenken, damit das heiße Fett über die Oberseite der Schnitzel schwappt und die Panade gleichmäßig souffliert. Jede Seite etwa 2-3 Minuten braten, bis sie goldbraun und knusprig ist.
- **Abtropfen:** Die fertigen Schnitzel aus der Pfanne nehmen und auf Küchenpapier abtropfen lassen, um überschüssiges Fett zu entfernen.

Die perfekte Beilage und Serviervorschläge

Traditionell wird Wiener Schnitzel mit einer Scheibe Zitrone serviert, deren Saft vor dem Verzehr über das Schnitzel geträufelt wird. Dies verleiht dem Gericht eine frische, säuerliche Note, die hervorragend zum reichhaltigen Geschmack des gebratenen Fleisches passt. Beliebte Beilagen sind:
- **Erdäpfelsalat** (österreichischer Kartoffelsalat mit Essig-Öl-Dressing)
- **Petersilkartoffeln** (Salzkartoffeln mit frischer Petersilie)
- **Preiselbeeren** (eine süß-säuerliche Komponente, die oft dazu gereicht wird)
- **Grüner Salat**
Variationen und häufige Fehler
Obwohl das echte Wiener Schnitzel aus Kalbfleisch besteht, gibt es zahlreiche Variationen, die in Österreich und darüber hinaus beliebt sind. Dazu gehören das **Schweineschnitzel** (oft als „Schnitzel Wiener Art“ bezeichnet), das **Hähnchenschnitzel** und das **Putenschnitzel**. Jede dieser Varianten hat ihren eigenen Reiz, aber nur das Kalbsschnitzel trägt den Namen „Wiener Schnitzel“.
Ein häufiger Fehler bei der Zubereitung ist das zu feste Andrücken der Panade, was dazu führt, dass sie nicht souffliert. Auch die richtige Temperatur des Fetts ist entscheidend: Ist es zu kalt, saugt das Schnitzel zu viel Fett auf; ist es zu heiß, verbrennt die Panade, bevor das Fleisch gar ist.
„Das Wiener Schnitzel ist nicht nur ein Gericht, es ist ein Stück österreichische Seele, das auf dem Teller serviert wird.“
Nährwertinformationen (pro Portion, ca. 150g Kalbsschnitzel)
Nährwert | Menge |
---|---|
Kalorien | ca. 400-500 kcal |
Protein | ca. 30-40 g |
Fett | ca. 25-35 g |
Kohlenhydrate | ca. 15-20 g |
Bitte beachten Sie, dass diese Werte je nach Zubereitungsart und genauer Menge der Zutaten variieren können.
Warum das Wiener Schnitzel so besonders ist

Die Faszination des Wiener Schnitzels liegt in seiner Einfachheit und doch perfekten Ausführung. Die Kombination aus zartem, saftigem Kalbfleisch und einer luftig-knusprigen Panade, die beim Braten Blasen wirft und sich leicht vom Fleisch löst, ist ein wahres Geschmackserlebnis. Es ist ein Gericht, das Generationen überdauert hat und immer noch Menschen aus aller Welt begeistert. Es verkörpert die österreichische Küche in ihrer reinsten Form: bodenständig, herzhaft und unglaublich lecker.
Hat dieser Artikel Ihren Appetit geweckt? Dann zögern Sie nicht! Wagen Sie sich selbst an die Zubereitung dieses Klassikers und erleben Sie ein Stück Österreich in Ihrer eigenen Küche. Teilen Sie Ihre Erfahrungen und Variationen mit uns in den Kommentaren!
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